multiSat
Multifunktionale tragende Leichtbaustrukturen für Satellitenanwendungen
Bei Entwurf und Fertigung von Satelliten werden üblicherweise strukturelle, funktionelle und schützende Anforderungen getrennt betrachtet und Subsysteme werden in einem späteren Produktionsschritt separat angebracht. Demgegenüber steht das Vorhaben multiSat, dessen Hauptziel die Entwicklung einer multifunktionalen Struktur für Satellitenanwendungen im Sinne eines umfassenden und zusammen-hängenden Technologiekonzepts ist.
Dabei wird eine Vielzahl an Funktionen, wie z.B. Wärmeleitung, Energieübertragung, Datentransfer und Schutz vor Space Debris, welche zurzeit separat von unterschiedlichen Subsystemen erfüllt werden, in die lasttragenden Strukturen integriert. Das Struktursystem wird sowohl strukturmechanisch als auch bzgl. seiner Funktionen und dem Produktionsaufwand analysiert. Um das Technologiekonzept vorzuführen, werden im Rahmen des Vorhabens zwei Demonstratoren angefertigt und im Labor getestet.
Vorteile dieses Konzeptes liegen mit Blick auf die Entwicklung neuer innovativer Satellitenbussysteme in der Massenreduzierung, Bündelung von Funktionen in den Fertigungsprozessen und Modularität sowie Unterstützung der Standardisierungsbemühungen in der Raumfahrt. Durch das integrative Gesamtkonzept kann eine signifikante Zeitersparnis bei der Bereitstellung des Satellitensystems realisiert werden und ein On-Orbit-Servicing (OOS) enorm erleichtert werden.
Die Arbeiten erfolgen in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF und umfassen:
- Projektziel: disruptive Innovation in der Entwicklungsmethodik
- Integration von Funktionen in lasttragende Bauteile (Schutz vor Space Debris und Strahlung, Thermalhaushalt, Daten- und Energieübertragung, Minderung von Mikrovibrationen)
- Strukturelle und funktionale Optimierung hinsichtlich Masse und Produktion
- Validierung mittels Demonstrator
Gefördert durch die Bundesrepublik Deutschland, Zuwendungsgeber: Raumfahrt-Agentur des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi)
Das Projekt wurde Ende des Jahres 2018 abgeschlossen.